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Solarthermie FAQ

Optimale Speichergröße?
Generell sollen Speicher, welche mit Solarkollektoren erwärmt werden, ein größeres Volumen als normale Wasserspeicher haben, um die unregelmäßige Energiezufuhr durch die Sonne weitgehend auszugleichen. Der Speicher soll gemäß der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen gewählt werden. Ein Programm zur Berechnung des Speichervolumens finden Sie links in der Navigation unter Planungshilfen.

Welche Art von Kollektoren gibt es?
Der gebräuchlichste Kollektor ist der Flachkollektor. Sein Kernstück ist der Absorber (beschichtete Kupferbleche und Rohre). Er besitzt eine vordere Abdeckung aus Sicherheitsglas sowie seitlich und rückseitig eine temperaturbeständige Dämmung. Diese Komponenten werden von einem stabilen Rahmengehäuse zusammengehalten. Daneben gibt es Vakuum-Röhrenkollektoren. Hier verlaufen die Absorberbleche durch Glasröhren, in denen ein Vakuum herrscht. Durch das Vakuum sind die Wärmeverluste des Röhrenkollektors geringer als beim Flachkollektor und er ist dadurch besonders effektiv in der kälteren Jahreshälfte.
Neben diesen verglasten Kollektoren gibt es noch so genannte Schwimmbad-Absorber. Sie bestehen in der Regel aus schwarzen Kunststoffschläuchen (Absorbermatten), die für Freibäder oder private Swimmingpools eingesetzt werden.

Röhrenkollektor oder Flachkollektor?
Hier besteht der Unterschied in der Effizienz/Fläche. Röhrenkollektoren sind aufwendiger, erbringen jedoch höhere Temperaturen und eignen sich besonders für eine hohe Energieausbeute während der Übergangsmonate. Grundsätzlich ist es ratsam Röhrenkollektoren einzusetzen wenn Ihre Kunden eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung wünschen.
Flachkollektoren besitzen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, erbringen aber gerade in der kälteren Jahreszeit insgesamt weniger hohe Erträge. Der Speicher sollte in Relation zu der Kollektorfläche stehen.

Warum sind Kollektoren beschichtet?
Die von SolarNovum verwendete, hochselektive INTERPANE Sunselect Beschichtung gehört zu den effizientesten und hochwertigsten Beschichtungen auf dem Markt. Sie wird in einem Vakuumverfahren aufgedampft. Eine Selektive Beschichtung zeichnet sich durch hohe Absorptionsgrade für das Spektrum der Sonnenstrahlung und gleichzeitig geringe Emissionsgrade für die Langwellige Wärmestrahlung des Absorbers aus. Ein großer Anteil der Strahlung wird vom Absorber absorbiert und in Wärme umgewandelt. Von dieser Wärme wird nur ein kleiner Anteil wieder abgestrahlt. Dadurch erzielen unsere Kollektoren einen sehr hohen Wirkungsgrad von mehr als 525kWh/m²/a und sind deswegen mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" ausgezeichnet worden.

Warum erfolgt die Montage des Ausdehnungsgefäßes im Rücklauf (kalte Seite) des Solarkreislaufes?
Der Entlüfter muss mindestens eine Temperaturbeständigkeit von 150°C aufweisen (Edelstahlschwimmer). Beim Spülen, Druckprobe, etc. bleibt der Hahn geschlossen (Verschmutzungsgefahr der Dichtung), beim langsamen Befüllen der Anlage muss der Entlüfterhahn offen sein. Der Automatikentlüfter ist also nach Inbetriebnahme und vollständiger Entlüftung der Anlage anzusperren, damit bei hohen Temperaturen das Glykol-Wasser-Gemisch nicht als Dampf verdunstet. Ebenso eingesetzt werden zentral im Heizraum gelegene Zyklonenluftabscheider. Hier wird ausgenutzt, dass bei Strömungsgeschwindigkeiten größer 0,4m/s Luftblasen entgegen den hohen Auftriebskräften nach unten transportiert werden können. Im Zyklon gelangen die Luftblasen durch den entstehenden Strömungswirbel an dessen Oberkante, wo sie durch einen (Absperrbarren) Automatikentlüfter entweichen. Der Vorteil hierbei besteht darin, dass man z.B. in ausgebauten Dachböden keine Entlüfter setzen muss.

Welchen Nutzen hat eine solarthermische Anlage für die Umwelt?
Solarenergie ersetzt konventionelle Energieträger wie Öl, Gas, Kohle, Uran und vermindert Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen (Treibhauseffekt) und sonstige Abgase (z.B. Stickoxide, Kohlenmonoxid). Im Vergleich zur elektrischen Warmwasserbereitung kann eine 6 qm große solarthermische Anlage jährlich bis zu 1.500 kg CO2 einsparen. Kostbare Bodenschätze stehen dadurch auch künftig für bessere Zwecke als die der bloßen Verbrennung zur Verfügung. Als dezentrale Energiequelle entfallen bei der Solartechnik sowohl Kosten als auch Risiken von Transporten (Öltanker, Pipelines, Castor-Transporte).

Ist mein Haus für eine Solaranlage geeignet?
Eine zwischen Südost und Südwest ausgerichtete Dachfläche mit einer Neigung von 20° bis 60° ist am besten geeignet. Pro Person braucht man hier für die Trinkwasser-Erwärmung 1 bis 1,5 qm Kollektorfläche. Aber auch auf einer West- oder Ostseite kann mit einer vergrößerten Kollektorfläche der gleiche Energieertrag erzielt werden. Flachdächer eignen sich ebenfalls gut und auch eine Aufstellung im Garten oder eine Wandmontage sind möglich. Der Speicher benötigt eine Stellfläche von etwa 1qm mit ca. 2 m Höhe. Die Installation ist übrigens in zwei bis drei Tagen erledigt.

Wann sollte eine Solaranlage eingebaut werden?
Beim Neubau sind die Bedingungen besonders günstig, weil etwa 20 % der Kosten gegenüber einem nachträglichen Einbau eingespart werden. Wenn der finanzielle Spielraum fehlt, sollte auf jeden Fall eine spätere Installation vorbereitet werden: Der Einbau eines solar-geeigneten Speichers und der Rohre bis zum Dach ermöglicht später eine kostengünstige Aufrüstung.
Bei bestehenden Gebäuden ist eine solare Nachrüstung bei einer anstehenden Heizungsmodernisierung oder Dachsanierung günstig. Wenn eine Heizungsmodernisierung oder Maßnamen zur Wärmedämmung mit dem Einbau einer Solaranlage kombiniert werden, winken zudem oft zusätzliche Fördergelder.

Kann ich meinen kompletten Warmwasserbedarf durch Solarenergie abdecken?
Von Mai bis September ist die vollständige Deckung des Warmwasserbedarfs über eine normale Dimensionierung bei 1 bis 1,5 qm Kollektorfläche pro Person kein Problem. Um eine Deckung der Warmwasserbereitung von 100 % auch im Winter zu erreichen, müsste man diese Fläche vervielfachen. Angesichts der Kosten und der Überschussenergie im Sommer ist dies nicht sinnvoll. Im Winter dient die Solaranlage der Vorerwärmung des Kaltwassers, der Rest kommt von der Heizung. Eine gut dimensionierte Anlage kann in unseren Breitengraden über das Jahr gesehen 60 - 70 % des Wassers zum Duschen und Waschen erwärmen (solare Deckung).

Kann ich mit einer Solarkollektoranlage heizen?
Natürlich können Sie mit einer Solarkollektoranlage auch heizen. Die Einbindung einer Solaranlage an die Heizung ist bei Einsatz eines hierfür geeigneten Solarspeichers kein problem. Ja nach Dämmstandard des Gebäudes lassen sich mit der Solaranlage zwischen 10 und 70% des Heizenergiebedarfs des Hauses solar erzeugen.

Wie wird die Solaranlage vor Frost geschützt und wie hoch ist die Lebensdauer?
Die Wärmeträgerflüssigkeit, die sich im Kollektor und in den Rohren bis zum Speicher (Solarkreislauf) befindet, ist wie beim Auto ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel. Die verwendeten Glykole sind gesundheitlich unbedenklich und schützen die Anlage auch bei strengem Frost. Die Haltbarkeit von Solaranlagen liegt heute bei über 20 Jahren.

Ist die Solartechnik rentabel?
Abhängig von Fördermitteln und zinsgünstigen Investitionskrediten ist die Solartechnik heute an einem Punkt, an dem sich die Kosten bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren amortisieren können. Dies hängt natürlich stark von den erheblichen Schwankungen der Preise für Gas und Öl sowie von einer sinnvollen Auslegung der Solaranlage ab. Die rein betriebswirtschaftliche Überlegung vergisst zudem, dass sich der Einsatz umweltfreundlicher Energie schon jetzt für zukünftige Generationen lohnt.

Welche Fördermittel gibt es?
Es gibt öffentliche Fördermittel von Bund, Ländern und Kommunen sowie von Energieversorgungsunternehmen. Öffentliche Zuschüsse sind in der Regel nicht mit anderen öffentlichen Zuschüssen kombinierbar (Kumulierungsverbot). Gelder der Energieversorger und öffentliche Darlehen können jedoch zusätzlich zu öffentlichen Zuschüssen in Anspruch genommen werden. Grundsätzlich gilt immer, dass Anträge auf Förderung vor Baubeginn gestellt werden müssen.

Muss eine Kollektoranlage baulich genehmigt werden?
Nein, der Einbau einer Solaranlage bedarf im allgemeinen keiner Baugenehmigung. Die Genehmigung bei denkmalgeschützten Gebäuden liegt im Ermessen des Denkmalschutzbeauftragen.

Wie hoch sind Betriebs- und Wartungskosten?
Bei einer solarthermischen Anlage benötigen die elektronischen Bauteile (Pumpe, Regler) Strom. Hier fallen Kosten von nicht mehr als 15 Euro pro Jahr an. Eine regelmäßige Wartung sichert die hohe Lebenserwartung der Solaranlage. Sie wird üblicherweise zusammen mit der jährlichen Kesselwartung vom Fachbetrieb durchgeführt. Die zusätzlichen Kosten liegen bei ca. 30,00 €.

Wie werden sich Technik und Kosten entwickeln?
Alle Komponenten sind technisch ausgereift. Dank vorhandener Serienproduktion und Konkurrenz auf dem Markt, ist auch die Preisentwicklung überschaubar. Zudem ist die Fördersituation zurzeit sehr günstig. Da konventionelle Energieträger sich zusehends erschöpfen und Faktoren wie die Ökosteuer deren Preise in die Höhe treiben, wird Solartechnik im Vergleich dazu immer preiswerter.

Was spricht für Solarwärme?

  • Die Sonne ist die größte und sicherste Energiequelle. Sie steht garantiert noch einige Milliarden Jahre zur Verfügung.
  • Solarenergie ist saubere und kostenlose Energie.
  • Solarenergie wird direkt vor Ort genutzt. Es entstehen keine Transportkosten und keine großen Leitungsverluste.
  • Die Energie zur Herstellung einer Solaranlage ist nach zwei Jahren erwirtschaftet. Danach liefert sie reine Energiegewinne.
  • Solaranlagen sind technisch ausgereift, haben eine lange
  • Lebensdauer und sind eine Wertsteigerung des Hauses.
  • Solaranlagen stehen für Lebensqualität und zeigen Umweltbewusstsein


Welche Möglichkeiten der Kollektor Verschaltung gibt es?
Unsere Kollektoren können sowohl in Reihe als auch in Parallelschaltung eingesetzt werden. Nähere Informationen dazu finden Sie im Bereich Montageanleitungen im Dokumen Verschaltung von Flachkollektoren.


Was ist die "Eigensicherheit" von Solaranlagen?
Eine eigensichere Solaranlage regelt alle Prozesse selbsttätig ohne Eingreifen von Außen und gewährleistet gleichzeitig den sicheren Betrieb der Anlage. Ist die Höchsttemperatur der Anlage erreicht, schaltet der Regler die Pumpe aus. Da die Wärme im Kollektor nun nicht mehr abgenommen wird, steigt dessen Temperatur auf bis zu 280°C an. Die Solarflüssigkeit verdampft. Die aufgrund der Temperaturerhöhung und Dampfbildung eingetretene Volumenausdehnung der Solarflüssigkeit abgeblasen. Nach Abkühlung des Kollektors (nachts) kann das Ausdehnungsgefäß die Solarflüssigkeit wieder in den Kollektorkreis abgeben.

Was ist High Flow?
"High Flow" ist die Bezeichnung für den hohen Durchfluss im Kollektorkreis.
Der Volumenstrom bei "High Flow"- Anlagen liegt bei 40-60 Liter pro Stunde und m² Kollektorfläche. Damit ergeben sich Spreizungen zwischen Vor- und Rücklauf von 10 K - 15 K bei voller Sonneneinstrahlung.

Was ist Low Flow?
"Low Flow" bedeutet niedriger Durchfluss. Durch den niedrigen Volumenstrom führt die eingestrahlte Sonnenenergie zu einer großen Temperaturerhöhung des Wärmeträgermediums. So kann in einem Umlauf des Solarkreises das kalte Leitungswasser auf die geförderte Warmwassertemperatur gebracht werden.
Bei "Low Flow"-Anlagen werden Volumenströme von 10 - 20 Litern pro Stunde und m2 Kollektorfläche umgewälzt. Die Kollektorkreispumpe wird immer mit dem gleichen Durchsatz betrieben. Die Pumpe zwischen externen Wärmetauschern und Speichern wird in der Drehzahl so angepasst (z.B. bei Bewölkung), das die Solltemperatur zur Beladung des Speichers erreicht wird. Die Einlagerung der Energie der Energie in den Speicher erfolgt sinnvollerweise durch eine Schichtenbeladung.
Durch die Höheren Temperaturen im Kollektor arbeitet dieser mit einem geringeren Wirkungsgrad. Anderseits kann auch durch eine kurze Sonneneinstrahlung nutzbare Wärme auf hohem Temperaturniveau gewonnen werden. Ein Nebeneffekt dieser Technik ist , dass durch den geringen Volumenstrom kleinere Dimensionen der Rohre verwendet werden können. Dies spart Kosten und vereinfacht die Installation.

Was ist Match Flow?
"Match Flow" bedeutet angepasster Durchfluss. Dabei werden die jeweiligen Vorteile des "High Flow" (hoher Kollektorwirkungsgrad) und des „Low Flow“ (effiziente Ausnutzung auch kleiner Strahlungsenergien) verbunden. Die Solaranlage kann somit zur schnellen Bereitstellung von verwendbarem Brauchwasser im Bereitschaftsteil des Brauchwasserspeichers im „Low Flow“ – Betrieb mit hohem Temperaturniveau gefahren werden. Wenn genügend Warmwasser erzeugt wurde, schaltet die Anlage auf "High Flow", um mit einem besserem Wirkungsgrad das Wasser im Pufferbereich des Speichers zu erwärmen. Der regelungs- und schaltungstechnische Aufwand solcher Anlagenkonzepte lohnt sich jedoch nur bei größeren Anlagen.